Prix Velo Infrastruktur 2020

Hauptpreis (CHF 10'000.-): Stadt Bern mit Velo-Offensive

Vier Anerkennungspreise gehen an: 

  • Kanton Freiburg mit Langsamverkehrspasserelle Givisiez
  • Gemeinden Prilly und Renens mit Bahnunterführung «Le Trait d’Union»
  • Stadt Chur und Gemeinde Trimmis mit gemeindeübergreifender Radwegverbindung
  • Stadt Genf Stadt mit Zweirichtungs-Radweg am Quai Gustave-Ador

Materialien:

Hauptpreis: Stadt Bern – Eine in der Schweiz einzigartige Velo-Offensive mit grosser Wirkung

Velohauptroute Wankdorf (© Stadt Bern)

Die Stadt Bern überzeugte die Jury mit ihrem Mehrjahresprogramm zur Förderung des Veloverkehrs. Mit der Velo-Offensive hat die Stadt Bern schweizweit die Vorreiterrolle in der Entwicklung des Veloverkehrs übernommen. Ganz nach nordischem Vorbild wird daran gearbeitet, dass sich alle Altersgruppen sicher und mit Spass auf dem Velo durch die Stadt bewegen können. Auf dem Weg zur Verwirklichung der Vision «Velohauptstadt der Schweiz», möchte die Stadt den Veloanteil bis 2030 auf 20% zu erhöhen (Verdoppelung gegenüber 2010). Dies soll insbesondere durch eine attraktive, sichere und durchgehende Veloinfrastruktur erreicht werden. Die bisher verwirklichten Massnahmen bestehen aus einem guten Mix von aufwändigen Umgestaltungen (z.B. Realisierung von Velohauptrouten, Veloumfahrung bei Bushaltestellen) sowie einfachen und schnell umsetzbaren Sofortmassnahmen (z.B. Verbreiterung oder Roteinfärbung von Radstreifen). Besonders lobenswert sind die durchgehende Qualität der Projekte sowie die beeindruckend hohe Geschwindigkeit mit der diese umgesetzt werden. Zusätzlich zu den Infrastrukturmassnahmen sind auch Dienstleistungsangebote und Fördermassnahmen Teil des Programms, beispielsweise das allseits beliebte Selbstverleihsystem «Velo Bern», Velofreizeitanlagen oder öffentliche Velopumpen.

Anerkennungspreis: Kanton Freiburg für Langsamverkehrspasserelle Givisiez

Passerelle de mobilité douce à la gare de Givisiez (© Canton de Fribourg)

Mit einer attraktiven Langsamverkehrs-Passerelle investiert der Kanton Freiburg beim Bahnhof Givisiez in die Zukunft. Auf der komfortablen, 6 m breiten Brücke, welche die künftig dicht besiedelten Gebiete nördlich und südlich der Bahnlinie verbindet, wird der Fuss- und Veloverkehr baulich separiert geführt. Mit der Verleihung eines Anerkennungspreises will die Jury auch die symbolische Dimension dieses Projekts unterstreichen, denn ausschliesslich dem Fuss- und Veloverkehr vorbehaltene Infrastrukturen dieser Grössenordnung sind im Kanton Freiburg bisher eher rar. 

Anerkennungspreis: Gemeinden Prilly/Renens für Bahnunterführung «Le Trait d’Union»

Rampe double «Le Trait d’Union» (© Vincent Jendly)

Die im Westen von Lausanne, im Herzen eines der grössten Stadtentwicklungsprojekte der Schweiz gelegenen Gemeinden Prilly und Renens punkten mit der Bahnunterführung «Le Trait d’Union» mit Zugang zum Bahnhof Malley. Diese Infrastruktur ist nicht nur ästhetisch sehr ansprechend, sondern vor allem gelingt es ihr, unter Berücksichtigung der besonderen Hanglage die Fussgänger- und Veloströme auf engstem Raum zu trennen und zu lenken. Ein wahres Leuchtturmprojekt, das zeigt was möglich ist, wenn das Velo als Schlüsselfaktor für erfolgreiche Stadtentwicklung wahrgenommen wird.  

Anerkennungspreis: Stadt Chur und Gemeinde Trimmis für gemeindeübergreifende Radwegverbindung

Querung Maschänserrüfe Gemeinde Trimmis (© Stadt Chur)

Die Stadt Chur und die Gemeinde Trimmis erhalten einen Preis für eine gemeindeübergreifende, quasi auf der grünen Wiese entstandene Radwegverbindung als Ersatz für unattraktive Velowege mit grosser Höhendifferenz. Diese sichere und alltagstaugliche Alternative zur viel befahrenen Kantonsstrasse konnte nach jahrzehntelangem Kampf endlich realisiert werden. Das Vorhaben benötigte geduldige Überzeugungsarbeit und enorm viel Durchhaltewillen, um die zahlreichen Interessenskonflikte aus dem Weg zu räumen. 

Anerkennungspreis: Stadt Genf für Zweirichtungsradweg am Quai Gustave-Ador

Die Stadt Genf holt Anerkennung für den 1 km langen Zweirichtungs-Radweg am Quai Gustave-Ador. Der drei Meter breite und baulich von der Fahrbahn abgetrennte Radweg verbindet das Zentrum mit dem neuen Strand Eaux-Vives. Eine solche Infrastruktur ist zwar aus nationaler Sicht nicht neu, für eine Stadt wie Genf mit ihrem besonders dichten Strassennetz und dem hohen Verkehrsaufkommen bedeutet sie jedoch ein enormer Fortschritt. Zudem ist sie von grosser strategischer Bedeutung für die Entwicklung des Veloverkehrs.